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Geschäftsbericht 2015

42 falls eine Fortsetzung der konjunk- turellen Erholung – unter begleitenden Risiken. Europa profitiert als Netto- Importeur zunächst von der weiter verbilligten Ölrechnung. Allerdings sind viele der Lieferländer zugleich Kunden des Exports von Fertigwaren aus europäischen Ländern, so dass die Schwäche von Teilen der Weltwirtschaft hierher zurückschlagen könnte. Zu den weltwirtschaftlichen Risikofeldern treten spezifische europäische Problemlagen: So ist der Integrationsstand des Binnenmarktes politisch bedroht. Eine Schließung der Grenzen im Schengen- Raum in Reaktion auf die Flüchtlings- migration würde einen Schlag für den freien Personen- und Warenverkehr im Gemeinsamen Markt bedeuten. Dazu kommen Abspaltungserwägungen wie etwa im Fall des Volksentscheids im Vereinigten Königreich. Ein Austritt des UK würde die Gewichte in der EU erheblich verschieben und den Charakter der Union verändern. Wirtschafts- politisch sind einige der Länder mit Struktur- und Schuldenproblemen noch nicht über den Berg. Eine Krise in Griechenland kann jederzeit wieder aufflammen, und Italien lässt in seinen Reformanstrengungen zuletzt spürbar nach. Frankreich kämpft mit der Ein- haltung der fiskalischen Grenzen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes. Spanien war in den letzten beiden Jahren eine Erfolgsstory mit schnellen Erholungsraten; doch ist dort der weitere Weg nach dem fragmentierten Ergebnis der Parlamentswahlen Ende 2015 unklar. Trotz all dieser Unwägbarkeiten scheint eine Fortsetzung der Erholung im Euroraum möglich. Der IWF setzte zum Jahresbeginn im Update seines Wirt- schaftsausblicks die zu erwartende Wachstumsrate für den Währungsraum mit 1,7 % (nach erreichten 1,4 % in 2015) an. Deutschland mit ähnlichem Wachstumsszenario wie im Vorjahr Das am 25. Januar 2016 veröffentlichte ifo-Geschäftsklima hat der Entwicklung im neuen Jahr auch in Deutschland einen ersten Dämpfer versetzt. Sowohl die Lageeinschätzung als auch noch stärker die Erwartungen haben sich eingetrübt. Dazu kommen die auch hierzulande eingetretenen Kursverluste an den Aktienmärkten in den ersten Tagen des Jahres, die für Verunsicherung sorgen. Doch die meisten bisher vorliegenden makroökonomischen Prognosen für Deutschland zeichnen ein recht positives Szenario. Das Wachstum dürfte auch 2016 in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr erreichbar sein. So sagt die Deutsche Bundesbank in Ihrer Konjunktur- projektion von Dezember 2015 ein Wachstum von 1,8 % für das neue Jahr voraus. Damit würde sich Deutschland in etwa im Mittelfeld des Euroraums bewegen. Und auch die Struktur des deutschen Wachstums könnte im neuen Jahr ähnlich zu der des alten ausfallen. Vor allem die Binnennachfrage gilt als robust und sollte das Wachstum 2016 tragen. Von der starken Binnennachfrage stimuliert dürften die Importe 2016 allerdings deutlich stärker zulegen als die Exporte, die sich im risikoreicheren weltwirtschaftlichen Umfeld behaupten müssen. Die Entwicklung des Außen- beitrags würde damit das BIP 2016 eher bremsen. Bei den Investitionen dürfte sich die Struktur der Zuwächse 2016 stärker zu den Bauinvestitionen verlagern. Wie groß die Investitions- dynamik insgesamt wird, ist noch offen. Im dritten Jahr in Folge mit einem Wachstum oberhalb des Produktions- potenzials wäre eigentlich ein gewisser Kapazitätsausbau nötig. Daran wird die Entwicklung der Investitionen 2016 zu messen sein. Die gemäß der Bundes- bank-Prognose in Aussicht gestellten 2,4 % Zuwachs der Anlageinvestitionen insgesamt wären dafür bestenfalls als ausreichend zu bezeichnen. Der Staats- konsum dürfte dagegen 2016 noch einmal überproportional zulegen, wozu weiterhin auch die Ausgaben für die Flüchtlinge beitragen. Der private Konsum sollte ebenfalls wieder recht kräftig wachsen, da weiterhin eine gute Beschäftigungslage und steigende Einkommen bei niedrigem Preisauftrieb im Raum stehen. Arbeitsmarkt peilt erneut Rekordwerte an Für den deutschen Arbeitsmarkt erscheinen 2016 erneut Höchststände

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