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Geschäftsbericht 2015

Deutschland hat sich trotz des schwierigen Marktumfeldes im Geschäftsjahr weiterhin als sehr solide erwiesen. Die Institute konnten ihre Substanz deutlich verbessern und erwirtschafteten in Zeiten des niedrigen Zinsniveaus gute Betriebsergebnisse, die erneut zur Stärkung ihres Eigenkapitals herangezogen wurden. Großen Anteil am Erfolg hatte wieder das Geschäft mit mittelständischen Kunden in Deutschland. Daneben verzeichneten die Sparkassen herausragende Ergebnisse im privaten Wohnungsbaukreditgeschäft. Die Sparkassen konnten in diesen umkämpften Marktsegmenten ihre führende Stellung behaupten. Sparkassen und Landesbanken sind damit gemeinsam der wichtigste Finanzierer der deutschen Wirtschaft. Dennoch belastete der weiter wachsende Wettbewerb um Kundeneinlagen und um das Kreditgeschäft die Finanzwirtschaft.17 Die größte Herausforderung für alle Kreditinstitute in Deutschland dürfte jedoch in den kommenden Jahren sein, die bedingt durch die Geldpolitik der EZB sinkenden Zinserträge zu kompensieren. In den letzten Jahren hat sich darüber hinaus gezeigt, dass die Sparkassen mit ihrer kommunalen und bürgerschaft- lichen Verwurzelung und ihrer real- wirtschaftlichen Ausrichtung nicht nur eine Stütze des Wirtschaftssystems sind, sondern auch globalen Erschütterungen besser standhalten. 2.1.3 Entwicklung des Zinsniveaus Die größten Impulse auf die europäische Konjunktur gingen von der erheblichen geldpolitischen Lockerung der EZB aus. Der Fokus lag jedoch nicht alleine auf dem Staatsanleihekaufprogramm (Quantitative Easing), infolgedessen es zu merklichen Kursanstiegen an den Aktienmärkten kam. Vielmehr ist dieses Programm nur ein Bestandteil einer größer angelegten Strategie der Zentralbank mit dem Ziel, die Inflations- rate mittelfristig wieder auf ein Niveau von nahe, aber unter 2 % anzuheben. Der Leitzins hat sich in 2015 nicht verändert und verharrte auf dem Niveau von 0,05 %, dem Rekordtief seit September 2014. Der Zinssatz für die Einlagefazilität ist im Dezember noch 11 fortsetzenden Wirtschaftswachstum im Euro-Raum zeigte sich die weltweite Konjunktur insgesamt auf niedrigem Niveau stabil.16 Nachdem sich die wirtschaftliche Lage in den einstigen Krisenländern Spanien, Irland und Portugal weiter verbesserte, leiden Griechenland und die für die gesamt- europäische Wirtschaftsentwicklung bedeutenden Länder Frankreich und Italien dagegen nach wie vor unter einer hohen Verschuldung und ungenügenden Wirtschaftskraft. Die anhaltende Nullzinspolitik der Zentralbanken aller großen Industrieländer weist darauf hin, dass die Nachwirkungen der Finanzkrise noch nicht überwunden sind. Eine Trendwende kam lediglich aus den USA. Die US-Notenbank Federal Reserve leitete das Ende der Niedrigzins-Ära ein und hob Ende 2015 erstmals seit 2006 den Leitzins in den USA an. Die Finanzmärkte selbst waren im Geschäftsjahr geprägt durch eine anhaltend expansive Geldpolitik der Notenbank mit historisch niedrigen Zinssätzen sowie eine lebhafte Entwicklung der Aktienmärkte. Mit ihrer Entscheidung vom 22. Januar 2015, beginnend mit März 2015 bis September 2016 monatlich Anleihekäufe in Höhe von bis zu 60 Mrd. € zu tätigen, verfolgt die EZB das Ziel, der deflationären Entwicklung entgegenzuwirken und die Inflation im Euro-Raum wieder anzu- heben. Ferner ist dieser Beschluss auf eine verstärkte Kreditvergabe seitens der Kreditinstitute in der Euro-Zone und damit auf eine Kräftigung des Wachs- tums im Euro-Raum ausgerichtet. Mit Blick auf neue regulatorische Entwicklungen standen in 2015 die Diskussionen über eine weitere Erhöhung der Eigenkapitalstandards für Banken sowie die Einführung inter- national gültiger und einheitlicher Regeln zur Deckung der Liquiditäts- deckungsanforderungen (Liquidity Coverage Ratio - LCR) im Fokus. Die Kreditwirtschaft muss sich, nicht zuletzt der Finanzkrise geschuldet, weiter steigenden Herausforderungen stellen, die aus strukturellen Veränderungen im Finanzsystem resultieren. Das Geschäftsmodell der Sparkassen in 16 Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2015/16, S. 47. 17 Vgl. Georg Fahrenschon, Bilanzpressekonferenz des DSGV am 15.03.2016.

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