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Geschaeftsbericht 2013

41 Neben dem Zinsniveau ist das Zinser- gebnis vom Verlauf des bilanziellen Kundengeschäfts sowie den künftigen Neugeschäftskonditionen abhängig. Wir gehen weiterhin davon aus, die bestehenden Neugeschäftsmargen im Kreditgeschäft auch im aktuellen Umfeld durchsetzen zu können. Allerdings gehen wir vom zunehmenden Wettbewerb gerade im Segment der mittelstän- dischen Unternehmen aus. Im Kunden- passivgeschäft sehen wir uns jedoch sinkenden Margen gegenüber, die wir infolge begrenzter Anpassungs- möglichkeiten angesichts des extrem niedrigen Marktzinsniveaus zunächst hinzunehmen haben. In unserem „Normal-Szenario“ planen wir mit einem leichten Anstieg der Kundengeschäftsvolumen. Im prognostizierten Zinsergebnis sind Beteiligungserträge und Ausschüttungen aus unseren Spezialfonds eingeplant. Angesichts der anhaltend unbe- friedigenden wirtschaftlichen Situation bei der HSH Nordbank (Dividendenverbot bis einschließlich 2014) und der Landesbank Berlin (keine Dividenden- ausschüttung in den nächsten drei Geschäftsjahren) erwarten wir für die kommenden Jahre unverändert Beteiligungserträge auf insgesamt niedrigem Niveau. Aufgrund auslaufender Refinan- zierungsmittel ist in unserer Mittelfrist- planung insbesondere für das Jahr 2014 die Emission größerer Pfandbrief- volumen vorgesehen. Unter den genannten Rahmenbe- dingungen wird der Zinsüberschuss 2014 die hervorragenden Werte des abgelaufenen Geschäftsjahres voraussichtlich nicht erreichen können. Aufgrund des nunmehr langjährig niedrigen Zinsniveaus ist bereits absehbar, dass das Zinsergebnis des Jahres 2013 auch in den Folgejahren nur schwer wiederholbar erscheint. Durch die längeren Zinsbindungen auf der Aktivseite setzen die Auswirkungen sinkender Zinsen hier erst zeitverzögert ein. Gleichzeitig besteht kaum noch Anpassungsspielraum bei den Passivkonditionen. Diese Konstellation wirkt im Vergleich zu den Vorjahren In unserem „Normal-Szenario“ rechnen wir für die kommenden Jahre mit sehr moderat ansteigenden Zinsen, sowohl im kurz- als auch im langfristigen Bereich. Im Sinne einer konservativen Planung gehen wir dabei unter der Annahme, dass sich die Steilheit der Zinskurve bis Mitte 2014 auf ein historisches Mittel hin entwickelt (mit anschließender Fort- schreibung), von einer sich leicht normalisierenden Zinsstruktur aus. Die im Jahresdurchschnitt noch steile Zinsstrukturkurve erlaubt in Verbindung mit unserer Zinsrisikostrategie auch im Geschäftsjahr 2014 positive Erträge aus der Fristentransformation. Das historisch niedrige Zinsniveau reduziert jedoch die Möglichkeiten der Kapitalanlage und wirkt daher mit zunehmender Dauer ertragsmindernd. Zudem erhöht das geringe Renditeniveau den Druck auf die Margen im Passivbereich, da bei der Mehrzahl der Produkte der Zins- senkungsspielraum nahezu ausge- schöpft ist. Darüber hinaus befördern die verschärften aufsichtsrechtlichen Regelungen den ohnehin hohen Wettbewerbsdruck. Gerade in diesem schwierigen Umfeld möchten wir noch mehr als bisher unseren Kunden fairer, verlässlicher und leistungsstarker Geschäftspartner sein und über diesen Weg unseren Wachstumskurs im Kundengeschäft verfestigen. Das Risiko unserer Zinsüberschuss- planung liegt in einer deutlicheren Verflachung der Zinskurve, die durch ein Wiederaufflammen der Staatsschulden- krise oder Deflationsängste eintreten könnte. Die EZB könnte dann als Gegenmaßnahme die Leitzinsen weiter senken. Eine Chance auf erhöhte Fristentransformationsbeiträge würde sich bei einer steileren Zinsstrukturkurve eröffnen, die bei einer positiveren Entwicklung der Weltwirtschaft durch dann wieder aufkommende Inflations- erwartungen eintreten könnte. Wahr- scheinlich wäre dies jedoch zugleich mit einer Abschöpfung der Liquidität seitens der EZB verbunden, was wiederum einen leichten Zinsanstieg am kurzen Ende zur Folge hätte. Das Leitzinsniveau wird unseres Erachtens aus Rücksicht auf die strukturellen Probleme in den Peripherieländern noch längere Zeit auf sehr niedrigem Niveau verharren.

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